Kurzfristig über Whatsapp vereinbart fuhren Gerhard und Wolfgang um 7 Uhr ab, wie sich herausstellte leider mindestens 1h zu spät. Denn als wir zum Zuschauerpunkt in Reikersham (bei Münzkirchen) ankamen, waren die Parkplätze schon gut gefüllt. Die weitere Überraschung bot sich nach dem 2 km Marsch zur „Rennstrecke“. Es war zwar schön hügelig und theoretisch hätte man die Boliden 10 Sekunden sehen können, aber erstens waren die Zuschauerreihen an der Absperrung ziemlich dicht und zweitens versperrten Bäume und Büsche den Rest der möglichen Sicht. Also mussten wir uns fast nur mit den Geräuschen, die die Fahrzeuge von sich gaben, zufrieden geben. Aber die hatten es in sich!
Weil es halt wirklich fast nicht zu sehen gab, beschlossen wir, gleich zum nächsten Zuschauerplatz ins Mühlviertel nach Peilstein zu fahren, hätten aber nicht damit gerechnet, auf der Strecke von einigen Rally-Autos überholt zu werden. Wobei sich einer recht freundlich winkend bedankte, als ich ihn rechts blinkend vorbei ließ. Als ob ich auch eine Chance gehabt hätte! Auf dem Weg nach Peilstein kamen wir zufällig an einer Kontrollstelle vorbei, die unsererseits auch für eine P-Pause und Fotos genützt wurde. War lustig anzusehen, dass ein paar der Profis vorbeifuhren und nach wenigen Minuten dann doch auftauchten.
Angekommen in Peilstein merkten wir, dass wir eigentlich schon wieder zu spät dran waren. Alles war für uns Rally-Neulinge ziemlich unübersichtlich, wo parken, wohin gehen? Mitten im Ort war das Ende der Sonderüberprüfung mit anschließender Kontrolle, da kam direkt auf Armlänge an die Autos heran, wenn man wollte. Aber das war eigentlich nicht (nur), etwas Action sollte schon sein, also wieder Fußmarsch. Den angekündigten, künstlichen Sprung konnten wir schon von weitem sehen und auch die Zuschauermassen überall. Der Weg zum Sprung schien uns zu weit, daher begnügten wir uns mit etwas Fernsicht und nebenbei etwas Kaiserschmarrn.
Auf dem Weg zum Auto zurück durften wir dann überraschenderweise erfahren, dass die Rennboliden Reservereifen und Akkuschrauber mit an Bord haben. Einer der Teilnehmer rollte direkt an uns mit 3 1/2 Reifen vorbei, wobei 1/2 eigentlich nur die Felge mit Reifenresten war. Am Fahrbahnrand wurde die Reserve aus dem hinteren Teil des Autos herausgeholt und unter Beobachtung von einigen Smartphones in kürzester Zeit gewechselt.
Zurück in Reikersham waren die Zuschauer nicht weniger als am Morgen, aber wir suchten uns einen neuen Platz und warteten. Gott sei Dank sind einige der anderen Zuschauer doch etwas gesprächig, so dass die Wartezeit gut überbrückt werden konnte. Als es dann losging, fand ich dann doch auch noch einen guten Platz zum Fotografieren! Gerhard und Wolfgang standen weiterhin in der ersten Reihe und hatten gute Sicht auf eine 90°-Bergaufkurve, mit dem großen Vorteil, dass stark angebremst werden musste, was mit entsprechender Geräuschkulisse einherging.
Wir hatten vereinbart, uns nach 1 Stunde auf den Weg zum Auto zu machen, um schnell weg zu kommen. Was dann auch gut passte. Auf dem Weg nach Hause ins untere Innviertel konnten wir dann noch ein paar mal die herrliche Aussicht ins relativ flachere Land genießen.
Das Fazit nach dem Tag: Rallysport ist doch etwas eigenes, ganz anders als die Rundstreckenrennen, die wir so kennen, aber doch auch interessant! Nächstes Jahr wieder?
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JR
28. Oktober, Fahrt zur Central Europaen Rally
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